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Göhl

Die Göhl entspringt in Belgien bei etwa NAP +350 m und fließt durch Orte wie Kelmis, Plombières und Sippenaeken bei Cottessen, wo sie in die Niederlande eintritt. Bei Gulpen fließen die größeren Nebenflüsse wie die Gulp, Eyserbeek und Selzerbeek zusammen. Flussabwärts fließt die Geul über Orte wie Wijlre, Schin op Geul, Valkenburg und Meerssen in die Maas bei Bunde. Die Gesamtlänge der Göhl beträgt etwa 60 km und die Größe des Einzugsgebiets etwa 340 km², wobei mehr als die Hälfte des Einzugsgebiets in den Niederlanden liegt.

© JCAR ATRACE

Der belgische Teil des Einzugsgebiets der Göhl ist im Vergleich zum niederländischen Teil des Einzugsgebiets durch eine relativ schnelle Reaktion auf Niederschläge gekennzeichnet. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Boden in diesem Teil dünn ist und auf schlecht durchlässigem Gestein liegt. 

Im Einzugsgebiet gibt es viel Grünland (46 %), Ackerland (19 %) und Wald (20 %), außerdem Gebäude (12 %) und Straßen (5 %). Die Landschaft besteht also aus viel ländlichem Raum und eher wenig bebautem Gebiet. Viele Städte und Dörfer liegen im Bachtal, wo das Wasser regelmäßig durch einen engen Dorfkern fließt. Diese Zentren sind daher anfällig für Überschwemmungen. Um die Überschwemmungsgefahr zu verringern, wurden im gesamten Einzugsgebiet - und vor allem in den Nebenbächen - viele Regenwasserpuffer angelegt. Diese reduzieren die Abflussspitzen. Die Regenpuffer sollen vor allem örtlich starke Regenschauer aufnehmen (für Wiederkehrzeiten von etwa 10 bis 25 Jahren).

Valkenburg ist einer der Orte, an denen der Fluss durch ein Stadtzentrum fließt. Die Stadt liegt in den Überschwemmungsgebieten der Göhl, etwa 10 km flussaufwärts von ihrer Mündung in die Maas. Valkenburg ist daher einer der bekannten Engpässe, an denen es bei extremen Niederschlägen im gesamten Einzugsgebiet der Göhl zu Überschwemmungen kommt. Aus der Sicht der Geul stellen die Gebäude in Valkenburg Hindernisse dar, die diesen Engpass verursachen. In den anderen Dörfern entlang der Göhl ist dieses Problem weniger ausgeprägt.

340

Quadratkilometer

300

Höhenunterschied

12%

Urbanes Gebiet

75.000

Gebäude

Anstehende Untersuchungen:

 

In diesem Flusseinzugsgebiet konzentriert sich JCAR ATRACE derzeit auf (1) den Vergleich verschiedener Hochwassermodelle und deren Fähigkeit, die Auswirkungen naturbasierter Lösungen auf die Abschwächung der Folgen von Extremereignissen zu quantifizieren (weitere Informationen), (2) die Installation klimaresistenter Wasser- und Schuttüberwachungssysteme (weitere Informationen) und (3) die Wirksamkeit von Hochwasseranpassungsmaßnahmen auf Haushaltsebene (weitere Informationen).

© JCAR ATRACE

Veröffentlichungen in diesem Einzugsgebiet

Was-wäre-wenn-Simulation in Flandern mit Niederschlag aus Juli 2021 (Niederländisch)

In diesem Beitrag wird beschrieben, welche Auswirkungen es hätte, wenn extreme Regenfälle, wie die vom Juli 2021, die in Wallonien große Schäden verursacht haben, über ganz Flandern niedergehen würden. Es werden zwei Niederschlagsereignisse berechnet, für die hydrologische und hydrodynamische Berechnungen mit den Modellinstrumenten des Wasserbaulabors (Hydraulic Engineering Laboratory) durchgeführt wurden. Anschließend wurden Hochwasserkarten entlang der schiffbaren Wasserstraßen berechnet und Schadensberechnungen vorgenommen (Bericht nur auf Niederländisch).

Wassersystemanalyse Limburg 2021 (Niederländisch)

Eine Gewässersystemanalyse mit dem Ziel, aus dem Hochwasser im Juli 2021 zu lernen. Einblicke in die Funktionsweise von Gewässersystemen bei großen Niederschlagsmengen und die Auswirkungen verschiedener Messarten.

Rapid Assessment-Studie zum Einzugsgebiet der Göhl (English)

In dieser Studie bewertet ein internationales ForscherInnen-team die Reaktion des Einzugsgebiets auf die starken Regenfälle des Sommers 2021, die damit verbundenen Überschwemmungen und ihre Folgen, um Maßnahmen zu finden, die zur Vermeidung künftiger Hochwasserauswirkungen geeignet sind.
Niederlande
Belgien
Deutschland
Bericht herunterladen

Hochwasser 2021 Fakten und Interpretation (Niederländisch)

Im Juli 2021 wurden große Teile Limburgs von starken Regenfällen und Überschwemmungen heimgesucht. Auch Teile Belgiens und Deutschlands wurden überschwemmt, was zu Schäden und Todesopfern führte. Dies war ein extremes und noch nie dagewesenes Ereignis mit enormen Auswirkungen. Diese Untersuchung wurde durchgeführt, um in einem ersten Schritt die verfügbaren Informationen und Kenntnisse über dieses Ereignis zu sammeln und zu analysieren.
Niederlande
Belgien
Deutschland
Luxemburg
Bericht herunterladen

Resilientes Wasserland - Weerbaar Waterland (Niederländisch)

Beratung der flämischen Regierung durch das Expertengremium für Hochwasserschutz. Mit 'Weerbaar Waterland' formuliert das Expertengremium eine angepasste Strategie für die Wassersicherheit in Flandern, mit zehn kohärenten Aktionen und einem Aktionsplan, um diese so schnell wie möglich umzusetzen.

Enhancing resilience: Understanding the impact of flood hazard and vulnerability on business interruption and losses (English)

Thijs Endendijk et al. Water Resources and Economics https://doi.org/10.1016/j.wre.2024.100244

Flood drivers and trends: a case study of the Geul river catchment (the Netherlands) over the past half century (English)

Tsiokanos et al. NHESS https://doi.org/10.5194/hess-28-3327-2024

Benachbarte Flussbecken