Zum Hauptinhalt springen

Rur

Die Rur oder Roer ist ein Fluss, der durch Teile von Belgien, Deutschland und den Niederlanden fließt. Die Quellen von Roer und Inde liegen in Belgien (Wallonien). In den Niederlanden ist die Roer ein schnell fließender, frei mäandrierender Fluss. Das ländliche Roer-Tal kann frei überschwemmt werden. Die Roer mündet bei Roermond in den Niederlanden (Provinz Limburg) in die Maas.

© Stefanie Wolf - RWTH Aachen

Die Rur entspringt im Hohen Venn in Belgien auf etwa NAP +660 m. Über Deutschland fließt das Wasser in Richtung Norden. Bei Roermond mündet der Fluss in die Maas. Die Rur ist etwa 165 km lang und hat ein Einzugsgebiet von 2340 km2. Das Oberlaufgebiet der Rur befindet sich in den Ardennen und der Eifel. Hier besteht die Landnutzung hauptsächlich aus Wäldern und Grünland und weist schlecht durchlässige Böden und Felsen auf, in denen nur wenig Wasser gespeichert werden kann.

Um das Wasser zurückzuhalten, wurden hier in der Vergangenheit sieben Stauseen zur Trinkwasserversorgung gebaut. Diese Stauseen werden vom Wasserverband Eifel-Rur verwaltet. Neben der Trinkwasserversorgung haben sie auch den Zweck, die Hochwassergefahr zu verringern. Der nördliche, flussabwärts gelegene Teil des Einzugsgebiets ist weniger hoch, hat sanftere Hänge und die Landnutzung wird von der Landwirtschaft und städtischen Gebieten (Düren, Aachen, Jülich und Roermond) dominiert. Die Böden in diesem nördlichen Teil sind viel durchlässiger und mehr Niederschlag wird hier im Grundwasser gespeichert.

2.350

Quadratkilometer

650m

Höhenunterschied

15 %

Urbanes Gebiet

650.000

Gebäude

Anstehende Untersuchungen:

Für dieses Flusseinzugsgebiet wird derzeit ein gemeinsamer transnationaler Stresstest entwickelt. Mit einem Stresstest versuchen wir, die Widerstandsfähigkeit der Wassersysteme gegenüber extremen Wetterbedingungen zu untersuchen und zu ermitteln, welche Maßnahmen in Betracht gezogen werden können, um besser auf diese extremen Überschwemmungen vorbereitet zu sein (weitere Informationen). Weitere geplante Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf die Quantifizierung der Auswirkungen potenzieller Maßnahmen und den Betrieb von Stauseen bei künftigen Veränderungen (weitere Informationen).

© Stefanie Wolf - RWTH Aachen

Veröffentlichungen in diesem Einzugsgebiet

Wassersystemanalyse Limburg 2021 (Niederländisch)

Eine Gewässersystemanalyse mit dem Ziel, aus dem Hochwasser im Juli 2021 zu lernen. Einblicke in die Funktionsweise von Gewässersystemen bei großen Niederschlagsmengen und die Auswirkungen verschiedener Messarten.

Hochwasser 2021 Fakten und Interpretation (Niederländisch)

Im Juli 2021 wurden große Teile Limburgs von starken Regenfällen und Überschwemmungen heimgesucht. Auch Teile Belgiens und Deutschlands wurden überschwemmt, was zu Schäden und Todesopfern führte. Dies war ein extremes und noch nie dagewesenes Ereignis mit enormen Auswirkungen. Diese Untersuchung wurde durchgeführt, um in einem ersten Schritt die verfügbaren Informationen und Kenntnisse über dieses Ereignis zu sammeln und zu analysieren.
Niederlande
Belgien
Deutschland
Luxemburg
Bericht herunterladen Download

Optimization of Detention Basin Operation at the Lower Rur River in Germany

Diese MSc-Arbeit, Teil der JCAR-ATRACE-Kollaboration, untersucht das Potenzial von Rückhaltebecken entlang der Rur in Deutschland zur Minderung des Hochwasserrisikos in der Nähe von Ophoven. Mit einem eindimensionalen kinematischen Modell optimiert die Studie die Betriebsstrategie der Wehre, um die Spitzenwasserhöhe für ein 1/100-Jahre-Hochwasserereignis zu minimieren. Die Ergebnisse zeigen, dass größere Beckenvolumina und geeignete Einlassbreiten entscheidend sind. Die Studie vergleicht auch betriebene und nicht betriebene zusammengesetzte Wehre und stellt fest, dass betriebene Wehre mehr Flexibilität bieten, aber Messungen des Oberlauf-Hydrographen erfordern.
Niederlande
Deutschland
Bericht herunterladen Download

Forestation can mitigate extreme floods in the Meuse basin

Diese Forschung verbessert die hydrologische Simulation des Geographischen, Umwelt- und Verhaltensmodells (GEB), um die Auswirkungen der Aufforstung auf den Spitzenabfluss im Maasbecken besser zu bewerten. Durch die Einbeziehung einer Abflussverzögerungsfunktion und in-situ Messungen zeigt die Studie, dass die Aufforstung des gesamten Maasbeckens den Spitzenabfluss des Hochwassers von 2021 um 14,3% reduzieren könnte. Erhöhte Perkolation und Evapotranspiration waren entscheidende Faktoren bei der Reduzierung der Vorereignis-Bodensättigung, wodurch mehr Wasser infiltrieren und weniger Abfluss während des Hochwassers entstehen konnte. Dies zeigt das Potenzial der Aufforstung als wirksame Maßnahme zur Minderung zukünftiger extremer Hochwasser.

Benachbarte Flussbecken